29. September 2010

Ich bin ein Fan! (Freebee!)

Blogpause, Bastelpause, Nähpause, Arbeiten-und-dabei-kein-Geld-verdienen-Pause. Stattdessen für einen neuen Job ackern, der riesig Spaß macht und dabei das neue Tablettchen bis zum Äußersten strapazieren. Nebenbei auch den Daumen. Kastanien sammeln, das schlechte Wetter mit netten Unternehmungen vertreiben. Im Regen fußballspielen, durch Pfützen hüpfen, Hausaufgaben machen. Auf die Herbstferien freuen. Noch mehr arbeiten. Und dabei auch Geld verdienen. Morgens endlich wieder warme Handtücher genießen. Die Teesammlung aufstocken. Stollenkonfekt kaufen. Eine Weihnachtsliste schreiben. Ins Kino gehen. Neue Ideen ausbrüten.

Und Sie so?

Neben all dieser Pausen war mir dann doch mal wieder ein bisschen nach Basteln. Lachen mich nämlich schon seit Tagen (oder Wochen?) neue Stempel von Elke an, die unbedingt ausprobiert werden wollten. Und die sind so schön! Neugierig?



Die Reaktionen auf meine letzten beiden Post waren überwältigend. So viele liebe Worte, aufmunternde Kommentare, Überraschungspost und -E-mails. Ich bin ein Fan von Ihnen, jetzt mal ehrlich!

Und weil mich nach diesem trübseeligen Wochenstart letzte Woche so viel Schönes, Nettes und Liebenswürdiges ereilt hat, auf dem Blog schon die 700(!)-Besuchermarke geknackt wurde und ich heute auf Facebook schon den 400.(!) Fan begrüßen durfte, mag ich gerne ein bisschen Freude zurückgeben. Mit einem herbstlichen Gruß zum Selberbasteln und verschenken (nicht verkaufen oder kopieren – das Kleingedruckte, Sie wissen schon...).

Einfach das Blättermuster hier und die Kontur für den Umschlag hier downloaden und ausdrucken. Die Kontur für einen kleinen Umschlag druckt man sich am Besten auf etwas festerem Papier aus, dann kann man sie als Schablone für alle möglichen bedruckten, bestempelten, beklebten oder einfach nur schönen Papiere verwenden und daraus kleine Umschläge basteln.

Die Umschlagkontur auf die Rückseite des Blättermusters übertragen, mit Grafikermesser oder Cutter ausschneiden, falten und mit kleinen Klebepunkten die überlappenden Teile fixieren (dabei die Klappe offenlassen ;)!) – fertig. Wer mag, kann jetzt noch pimpen. Zum Beispiel mit dem neuen Hamburger Liebe-Stempel „Liebe Grüße”. Zack, auf Packpapier gestempelt, mit der Zickzackschere ausgeschnitten und auf dem Umschlag gepappt. Hach, wat is dat herbstlich.


Den kleinen und großen „Liebe Grüße“-Stempel gibt es übrigens ab morgen bei Peppauf.de!

21. September 2010

Turning Tuesday


Die Dinge wenden sich zum Guten, ich sehe Licht am Ende der kurzen Sonnenfinsternis. Lass bloß die Jacke heute liegen und tu dir mal was gutes, sagt die Freundin am Telefon, die sich jede Menge Gejammer anhören musste. Also habe ich gestern die verhunzte Jacke aus meinem Blickfeld verbannt, bin was Leckeres Essen gegangen und habe mir einen klitzekleinen Einkaufsbummel gegönnt. In die Tasche gewandert sind Lebkuchenherzen, eine sonnig-freundliche Punktetasse und ein Päckchen Tee. Wieder-gut-Tee. Nomen est Omen, hoffentlich. Ich habe neulich mal ein Buch gelesen, in dem eine der beteiligten Personen in nervenaufreibenden Situationen immer erst mal eine Tasse Tee brauchte. Dann war alles wieder gut. Oder zumindest nicht mehr so schlimm. Geht mir ähnlich. Dabei geht es aber vermutlich eher um die paar Minuten innehalten, bis das Wasser kocht, man den Tee eingefüllt oder den Teebeutel in die Tasse gehängt hat. Die Zeit, die man wartet, bis der Tee gezogen hat und der Moment, wo man die Tasse mit beiden Händen umschlungen hält, sich die Hände wärmt und wartet, bis der Tee abgekühlt ist, bereit zum Trinken. Diese ganze Zeit bevor man den ersten Schluck nimmt hat schon etwas meditatives. Nicht so wie Kaffee (den ich übrigens auch ganz gern mal trinke). Da drückt man auf die Maschine und alles passiert von alleine.

Das Gefühl von Enttäuschung und Wut, Ratlosigkeit und Unmut, das jede Mutter kennt und zwangsläufig dann und wann überfällt, hat sich heute schon wieder verflüchtigt. That's life, sagte Bianca ganz richtig, gehört einfach dazu. Aber Frauen mit Kindern, Job, Hobby und Haushalt sind eben auch nur Menschen. Die Tatsache, dass Fräulein Schlau neben einer dicken Rotznase heute Nacht auch noch massive Ohrenschmerzen hatte (den Rest reimen Sie sich bitte selbst dazu), lässt mich den Tag heute sogar noch entspannter angehen, denn mit einem dreijährigen fast-kranken Hühnchen kann man zu Hause sowieso nicht viel reißen. Also Wieder-gut-Tee trinken und Lebkuchenherzen naschen und die Zeit bis zum nachmittäglichen Heilpraktiker-Besuch vertreiben.

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Gestern ist mir noch ein ganz besonderes Sahnestückchen in die Tasche gehüpft, das muss ich einfach zeigen: Omis Handtasche. Das bekommt die Omi mit den noch kleinsten Enkeln und ich bitte an dieser Stelle mal Omis Webmaster, ihr diesen Post vielleicht erst nächste Woche zu zeigen, sonst ist die ganze schöne Überraschung dahin. Was Omi so alles in ihrer Handtasche hat, ist wirklich kurios. Neben Pralinenschachteln, Umschlägen mit Krimskrams, Familienalben und ihrer Sonnenbrille (viele Sachen zum Rausnehmen), hat Omi sogar eine Rohzange im Gepäck. Wofür sie die wohl braucht!?




Und auch Omi weiß, dass man immer einen Teebeutel parat haben sollte. Man weiß ja nie.



Somit wandert Omis Handtasche auf die Liste meiner Lieblingskinderbücher, die ich jetzt endlich mal in so ein schickes Widget rechts in der Seitenleiste gepackt habe.

20. September 2010

Vote for gute Stimmung!


Ok, was könnte heute besser passen? Der Himmel so dunkel, dass man meint, man könne kein Licht mehr sehen, die Wolken hängen tief. Dann kommt so ein weißes Wölkchen daher und es fängt an zu regnen. Und was? Fröhliche bunte Tropfen. Ein sehr lieber Anruf, der ein Lächeln zurückbringt, ein aufmunterndes E-Mail mit einem verheißungsvollen Versprechen, ein unterschriebenes Angebot. Ein leckeres Mittagessen, ein Päckchen Lebkuchenherzen, eine Packung „Wieder gut.“-Tee (ja, sowas gibt's wirklich!). Ein netter Besuch von meiner Nachbarin, eine geschenkte Stunde. Ein tiefes Durchatmen und das Leben sieht wieder freundlicher aus. 1000dank für die vielen aufmunternden Kommentare!

Und wie passend, dass gerade ab heute abgestimmt werden kann, wer beim Herbststoff-Wettbewerb von Stoff'n und Dawanda den schönsten Herbststoff eingereicht hat!

Stoff'n ist das lange ersehnte Pendant zu spoonflower.com, wo man seine Designs digital auf Stoff drucken lassen kann. Und wie beim amerkianischen spoonflower hat auch Katja Locke, die Gründerin von Stoff'n, den ersten Stoff-Design-Wettbewerb ausgerufen. Wer auf Facebook die meisten „likes“ bekommt, gewinnt 5 Meter Stoff. Klar, dass ich die nicht alleine für mich behalten würde.

Wer also den bunten Hamburger (Liebe) Herbstregen (oder eines der anderen schönen Muster) schön findet, klickt bitte hier lang!

 

Thank you for like it!

Traum in Lila zu verkaufen!


Sie hatte ihre Chance, aber wer nicht will, der hat schon. Ich trenne mich schwer, die Jacke ist wirklich toll. Aber leider passt sie mir nicht. Hier geht's zum Laden.

Edit: Leider schon vergriffen :)!

Manic Monday

Es gibt so Tage, da sollte man eigentlich besser im Bett bleiben. Wenn man schon mit Bauchschmerzen morgens aufwacht, weil einem der Liebste am Abend zuvor erklärt hat, dass er das, was man so macht, gar nicht schön findet. Eben nicht sein Geschmack. Ok, ich war so doof und habe gefragt. Selbst schuld. Und wenn man wieder mal mit den selbstgemachten Sachen von den Kindern eine Abfuhr bekommt. Wenn der Himmel draußen schon wieder voller dicker Regenwolken hängt und dann auch noch die Nähmaschine, die man sowieso am Liebsten zum Fenster rausschmeißen würde, gleich vier Teile der neuen Bandito auffrisst. Mit einem Haps. Nicht zu retten.

Ich glaube, ich habe einen ausgewachsenen Herbst-Blues. Da hilft nicht mal eine Tasse Tee.




Aber es kann ja nur besser werden, oder?

18. September 2010

Bandito oben ohne


Im letzten Bandito-Post hatte ich das Suchtpotential erwähnt. Ich weiß, wovon ich spreche. In die erste hatte ich noch keinen Reißerschluss eingenäht, da lag die nächste schon zugeschnitten neben der Nähmaschine. Und kaum ist auch diese fertig, nähe ich in Gedanken schon die nächste. Diesmal eine Jungsjacke. Denn wo sich Fräulein Schlau ausschweigt (was ich als gutes Zeichen deute!), sagt der kleine Glückritter „Cooool!”. Das andere, das er noch gesagt hat, lasse ich hier jetzt lieber mal weg. Ok, er trifft jetzt eben große Jungs auf dem Schulhof und lernt tolle neue Worte.

Aber zurück zu der einsamen Kapuze. Die war nämlich schon fertig aber noch nicht dran genäht, als ich den dringenden Drang verspürte, sie wegzulassen. Nicht, weil sie mir nicht gefiel, sondern eher, weil ich fand, dass das zweite Modell einfach viel eher so eine Sportjacke mit Stehkragen werden müsste. Den hätte ich zwar gern noch ein bisschen höher gemacht, aber das Rio-Bonito-Bündchen war leider alle. Kinder mögen aber sowieso nicht so viel Stoff unterm Hals – zumindest meine.

Für den Stehkragen näht man einfach statt der Kapuze an die obere Kante ein links-auf-links gefaltetes Rechteck Bündchenstoff – schön eng angezogen. Wer so ein Nähpedant ist wie ich, kann mit dieser Naht noch einen Streifen Jersey annähen, der auf Jacke und Bündchen liegt. Der wird dann eingeklappt, über die offene Naht gelegt und mit Geradstich fest genäht. Das sieht nicht nur ordentlich und hübsch aus, sondern macht aus der eventuell kratzigen Naht einen schönen glatte Kragen.

Den wunderschönen Hilco-Sweat habe ich schon im Netz bewundert und obwohl er ja nicht ganz günstig ist, musste ich mir einen halben Meter auf dem Stoffmarkt gönnen. Das schöne Retro-Muster ist einfach genau mein Ding.

Die Ärmel sind aus einem alten T-Shirt von mir, das durchs viele Waschen und im Trockner trocknen immer kürzer wurde. Für bauchfrei fühle ich mich deutlich zu alt und ich finde, nun haben wenigstens die Ärmel (der Rest des Shirts war grau) eine wunderbare Zweitverwendung gefunden.



Hinten ist aber der eigentliche Hingucker. Eine Mega-Blume aus dem Stoffmuster, mit so einer „von hinten”-Appli – diesmal ganz gewollt und geplant, nicht wie beim Eulen-T-Shirt.




Durch das von-hinten-Applizieren ist die Jacke sogar von innen schön, wie ich finde.


Bonito Bandito

Zum Nähen hatte ich in den letzten Wochen wenig bis gar keine Zeit. Im Gegensatz zu meinem kleinen Glücksritter, der jeden Morgen in die Schule stapft, als hätte er noch nie etwas anderes in seinem Leben getan, tue ich mir sehr schwer, den Einstig in den neuen Rhythmus zu finden. Ich bin chronisch müde, viele Dinge bleiben liegen und ich versuche verzweifelt, die Nachmittage trotz Verabredungen und Termine so entspannend wie möglich zu gestalten.

Neben dem Zirkuskurs, den der Schuljunge seit August besucht, habe ich nur noch einen Nachmittag für einen kostenlosen Golf-Kurs (von der Schule organisiert) gestattet, ein Nachmittag in der Woche darf sich das Kind auch mal zu Hause langweilen – ich finde, auch das muss sein. Und dann wollen sich ja auch noch die neuen Freunde verabreden und die alten Freundschaften weitergepflegt werden.

Gestern habe ich mir dann endlich mal die Zeit genommen (denn darauf warten, sie zu „haben” wollte ich einfach nicht länger), habe den Papierkram auf dem Schreibtisch beiseite geschoben und die schon reichlich eingestaubten Nähmaschinen auf dem selbigen platziert. Auf dem letzten Stoffmarkt habe ich ein paar zuckersüße Schätzchen geschossen und ich habe mir endlich mal den schon lange gewünschten Bandito-Kapuzenjacken-Schnitt gekauft.

Hach, herrlich. Geht so schnell und sieht so klasse aus. Keine Angst vor dem Reißverschluss, der kommt ganz zum Schluss. So „bandito-mäßig“ einfach die Kante versäubern und dann auf den Reißverschluss nähen wollte ich dann aber doch nicht, dafür bin ich zu pedantisch ordentlich. Wenigstens beim Nähen.



Die Inspiration, ein Motiv mittig über den Reißverschluss zu platzieren kommt von Frau Glitzerblume – der Erfinderin dieses großartigen Modells – herself. Bei meiner ersten Bandito als freches Früchtchen. Den Apfel kennen Sie ja sicherlich schon. Eines meiner Lieblingsmotive aus der Fuchs und Freunde Serie. Hier als kuschelweiche Appli, ganz klassisch freestyle mit der Nähmaschine aufgenäht. Die Kerne und der Stiel sind aus dunkelbraunem Babycord, Der Apfel selbst aus orangem Nicki, das Blatt aus Stickfilz und das Kernhaus aus weichem Jersey.



Eigentlich als Sticki-los geplant, hat sich dann doch noch einer auf die Rückseite verirrt. Das musste einfach sein. Bandito ist soooo toll.



Aber ich warne Sie: Bandito hat ein hohes Suchtpotential. Ich fühle das schon...

12. September 2010

12 von 12

Der Tag begann früh. Zu früh. Fräulein Schlau kam um kurz vor sechs geschlichen – weinend, weil einer ihr Krickelkrackel-Bild zerrissen hat. Ein wahrer Albtraum. Als sie sich dann ungefähr nach einer halben Stunde neben mir wieder in den Schlaf gewühlt hatte, kamen drei Jungs aus dem Gästezimmer polternd die Treppe runter, knallten die Kinderzimmertür zu und leerten geräuschvoll die Autokiste auf den Holzdielen aus. Fräulein Schlau und den neben mir schnorchelnden Gatten konnte das nicht erschüttern, aber mich. Dass sich das Zeltlager im Gästezimmer so früh schon auflösen würde, hatte ich befürchtet aber trotzdem auf Ausschlafen gehofft. Also zumindest bis 7.30 Uhr, denn spätestens da sollte mein Wecker für den Flohmarkt klingeln.

Das Gute nach diesem unsanften Start war, dass ich schon vor acht die menschenleere Straßen in Richtung „Dorf“ passierte, um mich mit jeder Menge früher Vögel um die paar Würmer zu kloppen, die da im Nieselregen feilgeboten wurden. Natürlich nur sprichwörtlich.

Bei diesem Puppenhaus mit dem grandiosen Badezimmer wurde ich beinahe schwach. Ich habe vorsichtshalber nicht mal nach dem Preis gefragt. Die rosa Plüschwaage ist doch der Brüller, oder?

Meine Finger haben sich ebenfalls schlagartig beim Anblick von diesem Toyb.oy um mein Portemonnaie gekrallt, dachte ich doch sofort an den schnieken Glücksfeerich von Frau Fijn. So einen hätte ich auch gern. Aber ich konnte mich beherrschen.

Stattdessen wanderte eine Kiste voller antiker Papp-Anziehfiguren, neuwertige Bilderbücher, zwei Wilde-Kerle-DVDs (die ich zu Hause gleich mal im Schrank verschwinden ließ), ein Sc.out-Turnbeutel und ein Kinderautositz in meinen Besitz. Der wiederum war so schwer und sperrig, dass ich meinen Flohmarktbesuch nach Erwerb des selbigen beendete. Das fehlende Frühstück, meine seit Tagen schleichenden Hals- und Kopfschmerzen, die mittlerweile schiebenden Massen an Leuten und das ohnehin schon ausgereizte Budget haben mich wieder nach Hause getrieben.

Eigentlich hatten wir ein gemeinsames Frühstück in Eppendorf auf dem Plan, aber als ich nach Hause kam, erwartete mich eine laute Meute und ein unausgeschlafener Mann und irgendwie hatten alle schon gefrühstückt. Schade eigentlich. Meine Laune sank proportional zu meiner zunehmenden Müdigkeit.

Einen der drei Jungs schickten wir nach Hause, den anderen, den wir so schnell nicht nach Hause schicken konnten, packten wir kurzerhand samt unserer Kinder, unserem Hund und jeder Menge Regenbekleidung (man weiß ja nie) ins Auto und machten uns auf den Weg an die Elbe. Wenn schon nicht frühstücken, dann wenigstens die klitzekleinen Sonnenpausen des heutigen Tages nutzen. Wir im Norden sind derzeit nicht sehr reichlich mit schönem Wetter verwöhnt.

Der Weg hat sich gelohnt. Wir haben einen wunderschönen Mittag und Nachmittag im Jenischpark verbracht – einer der schönsten und urspünglichsten Parks in Hamburg. Er erstreckt sich über ganze 42 Hektar im Westen Hamburg – von der Elbe nur durch die Elbchaussee getrennt. Vom Jenischhaus, einem früheren Senatorenwohnsitz, aus kann man über die Elbe blicken. Durch den hügeligen Park fließt ein kleiner Bach und man findet uralte Baumriesen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass man sich mitten in dieser wilden Natur trotzdem mitten in einer Metropole befindet und mich erinnert der Park immer sehr an Hampsteadt Heath in London mit dem alterwürdigen Kenwoodhaus.

Wir haben einen ausgedehnten Spaziergang durch den ganzen Park gemacht, Stöcke gesammelt, über morsche Brücken gestiegen, die ersten Kastanien gefunden und Baumriesen beklettert.

Zwischendurch haben wir uns in „Ralph's Kiosk“ gestärkt – meiner Meinung nach ein echter Geheimtipp. Hier trifft sich ein buntes Völkchen der Elb(vor)orte, plaudert bei Bio-Frikadelle und hausgemachtem Kuchen über Gott und die Welt, die Kinder klettern derweil auf die umliegenden Bäume, während sich die Hunde ein Päuschen unter den Kaffeetischen gönnen. Und man ist sich einig, dass hier der Kaffee viel besser schmeckt und man deutlich freundlicher bedient wird, als im nahegelegenen Jenisch-Haus. Zwar nicht in Museums-Atmosphäre und auch nicht an Tischen mit weißen Tischdecken aber herzlich und entspannter alle mal.

Nach stundenlanger Outdoor-Aktivität wie Fußballspielen mit Elbblick, sind die Zwerge auf dem Weg nach Eppendorf augeblicklich im Auto eingeratzt. Die Freude des Tages spiegelt sich in den zufriedenen Gesichtern, aber vorallem auf den Hosen wieder. Hach und ich dachte schon, ich hätte nächste Woche nichts zu waschen!

Nach E-Dorf mussten wir, weil dort der Liebste nächste Woche mit seinem Büro hinzieht und er vorher noch mal eine kleine Bestandsaufnahme machen wollte. Ich bin hin und weg. Zwar fand ich es sehr schade, dass ich nun keinen triftigen Grund mehr haben werde, in die Schanze zum Bummeln zu fahren. Aber das neue Büro ist sehr schön gelegen und Eppendorf ist uns ja ein gewohntes Revier.

Wer jetzt nicht schläft, ist natürlich Fräulein Schlau – ein 20-Minuten-Schläfchen im Auto ist fatal und verschiebt den Beginn der Nachtruhe um mindestens... naja, für den Tatort ist es jetzt sowieso schon zu spät. Der Regen trommelt auch schon wieder an die Scheiben, was für ein Glück hatten wir also an diesem Sonntag!

Die Idee von „12 of 12“ stammt von Chad Darnell und falls Sie noch mehr Tagesreports vom 12. September sehen wollen – Frau Kännchen hat freundlicher Weise wieder Mr. Linky engagiert. Danke!

10. September 2010

Bunt gegen Grau

Das Bloggen fällt mir dieser Tage nicht leicht. Überhaupt fällt mir bei diesem Dauergrau alles schwer. Angefangen vom morgentlichen Aufstehen bis hin zum Kinder-ins-Bett-bringen. Dauer-ächz und Dauer-stöhn.

Ich weiß, der Sommer ist vorbei. Ade, auf Wiedersehen im nächsten Jahr. Ich könnte nun (zum wiederholten Mal) sagen, dass bei uns die Heizuung läuft, ich mich nur noch mit einer Kanne Tee an den Schreibtisch setze, ich trotzdem kalte Füße habe, der Hund bei dem Schietwetter noch mehr stinkt, als er sowieso schon tut, wir Kürbissuppe essen und feine Sachen backen um uns von Innen und Außen aufzuwärmen. Aber das tun Sie sicher auch.

Also versuche ich das Grau draußen mit besonders viel Bunt drinnen zu bekämpfen. Bunt, süß und warm, was die Farbpalette so hergibt. Mache mir ein paar warme Gedanken an den bunten Stoffmarkt morgen, an das Tauschpäckchen, auf das ich mich besonders freue, an all die netten Damen, die ich dort treffen werde. An das Wochenende, den schweigsamen Wecker frühmorgens, an frische Brötchen, gegessen in aller Ruhe.

Vielleicht gibt es dann auch noch mal die ebenso leckere wie simple Lieblings-Kürbissuppe aus diesem Buch, das schon seit Jahren mein Begleiter ist und aus dem ich schon viele Schlemmereien nachgekocht habe. Und mich immer wieder frage, ob ich James Rizzi wirklich mal gut fand *kopfkratz*. Er hat mir sogar eine Widmung vorne ins Buch geschrieben. Toll, was ;-)?

Machen Sie sich's schön und treiben Sie's schön bunt!

Regenwolke aus der Stickserie Tattoo Kids via Kunterbunt-Design.

7. September 2010

Einfach nur...

Heute habe ich voller Begeisterung die Kalligrafie-Funktion von A.dobe I.llustrator entdeckt. Hach, was wäre so ein Grafik-Tablett schön! Dann könnte ich nach Herzenslust digitales Blattwerk zaubern, ohne mir dabei einen Maus-Hand-Krampf zu holen.

Frau Kunterbunt-Design hat mir einen bunten Umschlag voller Lieblingsstickies geschickt (unter anderem Toll! aus der Tattoo Kids Serie). Nach dem ich den halben Tag mit Telefonaten verbracht habe, konnte ich währendessen in aller Ruhe Sprungfäden schnippeln und Stickies ausschneiden.

Außerdem habe ich eine sehr ergreifende Rede von Steve Jobs über Lebensziele und Visionen gesehen, die ich jedem ans Herz lege. 14 Minuten, die sich lohnen. Toll!

6. September 2010

Ohne Chucks an der Elbe

Frau Kännchen und ich – wir können auch ohne Chucks. Manchmal. Nämlich zum Besipiel dann, wenn mich Frau Kännchen bei goldenem Herbstwetter ins Theaterzelt an der Elbe ausführt. Das Stück „Vor uns die Sintflut“ hat vor allem durch die Improvisationskünste der Schauspieler geglänzt, die ihre liebe Not hatten mit klemmenden Requisiten, einer rutschigen Bühne und verhedderten Blumen.

Das Ambiente war sensationell, nach nur wenigen Monaten meiner Abwesenheit zeigte sich die Hafencity – die Retortenstadt vom Reißbrett – wieder mit einem völlig veränderten Antlitz vor unwirklich blauem Firmament.

Wie auf Bestellung – und passend zum Theaterstück – legte am nebenan gelegenen Kreuzfahrt-Terminal noch so ein Malle-Riese ab und es wurden ordentlich Taschentücher geschwenkt.

Von der Aussichtsplattform kann man nicht nur den Hafen überlicken, sondern auch hinüber zum Hamburger Millionengrab – der Großbaustelle der Elbphilharmonie – die sich in der Pause wie ein riesiges Beton-, Stahl- und Glasmonster vor dem abentlichen Himmel auftürmte.

Liebe Frau Kännchen, auch wenn die Highlights des gestrigen Abends wohl eher VOR dem Zelt stattgefunden haben (ich sach nur Möwenkacke und geklautes Sitzkissen auf harter Holzbank), war der Abend sensationell – Dankeschön!

5. September 2010

Gib Gummi

Der Liebste mag es gerne laut. Knattern, Blubbern, Hämmern – so, dass am besten der Brustkorb mitvibriert. Benzingeruch, qualmende Motoren, Männer. Viele Männer. Auch Frauen, aber die waren eindeutig in der Minderheit. Und Kinder mit Ohrenstöpsel oder Kopfhörern. Lederjacken, viele Lederjacken. Und viel Blech. Und Chrom. Und jede Menge Nostalgie. Sie ahnen es schon? Oldtimer Revival im Stadtpark. Trotz mangelndem Interesse bin ich eine liebende Ehefrau und gehe mit meiner Familie an einem sonnigen Samstag sogar zum Autorennen. Und hatte wider Erwarten Spaß dabei und jede Menge Blech vor der Linse. Bitte sehr:

Dieser P.orsche war wirklich besonders schön gelb, dehalb in Farbe.

Und wer denk, dass ein Oldtimerrennen für die handarbeitsliebende Hausfrau so gar nichts bereithält, der irrt. Voilà, Reifenwärmer für heiße Öfen.