I'm learning to fly...

... but I ain't got wings. Coming down is the hardest thing.“

Das habe ich übrigens in den 90er mit Tom Petty zusammen geträllert. Also, er im Radio und ich davor.

In der Tat, das Landen ist das schwieirgste überhaupt beim Fliegen. Man springt einfach hinein ins Blaue und fliegt und fliegt. Man dreht Runde um Runde, ändert die Perspektive, die Flughöhe, fliegt zurück und startet nochmal neu. Und irgendwann muss man auf den Punkt kommen. Aber ich glaube, mit meiner neuen Kollektion „Fly“ ist mir eine ganz gute Landung geglückt.

Sobald ich euch eine neue Kollektion vorstelle, habe ich schon viel Zeit mit ihr verbracht. Viele, viele Monate. Wieviele genau, erzähle ich euch demnächst mal im Detail. Viele von euch fragen mich immer wieder „Warum dauert das alles so lang?“. Ja, man braucht schon viel Geduld und Durchhaltevermögen, bis die ersten fertigen Kleidungsstücke oder Accessoires vor einem auf dem Tisch liegen. Und erst dann kann man sagen: „Ja. Genau so hab ich mir das vorgestellt.“

Zum Leidwesen meiner Familie gehe ich mit meinen eigenen Stoffe eine ganz besondere Symbiose ein. Wenn die ersten Farbabschläge mit der Post kommen, wandern sie mit mir durch's Haus. Sie liegen neben dem Herd beim Kochen, auf dem Esstisch beim Frühstück, neben dem Bett beim Schlafengehen. Gerne auch mal ein paar hier, ein paar da. Sind dann die fertig gedruckten Ballen da, ist es noch schlimmer. Dann kurven schon mal einige zig Meter Stoff im ganzen Haus herum. In diesem aktuellen Fall 81 Meter. Plus 6 Rollen Webband. Arme Familie Hahaell.

Und weil das erste, was ich nähen wollte, ein Quilt sein sollte und ich mir erst mal eine Jelly-Roll daraus basteln wollte (nein, die gibt es so leider nicht zu kaufen!) und ich mir ganz genau überlegt habe, welche Stoffe ich kombiniere und weil das einige Tage gedauert hat.... musste die Familie sich zweitweise in eine Sofaecke quetschen, weil die andere leider belegt war. Mit Fly-Stoffen....

Fly ist wieder so ein Herzensding. Ich bin in jedes einzelne Design eingetaucht. In Farben geschwelgt. Skizziert, coloriert, ausgedruckt, nebeneinander gelegt, verworfen, neu erfunden. Und manchmal ist der Weg nicht gerade, sondern verschlungen, mit mehreren Abzweigungen und unübersichtlichen Kurven gezeichnet. Ganz am Anfang wollte ich nämlich einen Stoff mit Wellensittichen machen. Ja, echt! Wir hatten mal Wellensittiche als Kinder. Ein türkisblauer, er hieß Joschi. Mittlweile kann ich gar nicht mehr glauben, dass wir das wirklich getan haben – Wellensittiche in einem Käfig gehalten. Wer schon mal einen Film über die australische Wildniss gesehen hat, wird beim Anblick eines Wellensittichs im Käfig zu weinen beginnen. Diese hübschen Vögel leben in riesigen Schwärmen und das Leben in Einzelhaft oder mit einem Zwangspartner muss so ziemlich das Schlimmste sein, was man ihnen antun kann. Aber egal, wir haben unseren Joschi geliebt. Er hat mit uns Hausaufgaben gemacht, die Hefte angeknabbert, die Stifte vom Tisch kullern lassen und ist jeden Abend auf dem Arm meines Vaters eingeschlafen, während er dem Spiegelbild in dessen Armbanduhr ein Liedchen geträllert hat. Seine schönen Feden haben wir während seiner Mauser bergeweise gesammelt.

Die Wellensittiche haben aber meinen Farbhunger zu sehr eingeschränkt. Es gibt sie in Türkis und Gelbgrün. Und vielleicht noch in Weiß. Also sind auf meinem Pinterest-Inspirationsboard bald alle möglichen Vögel und ihre wunderschönen Federn gelandet – Fly hat fliegen gelernt!

Für den Newsletter, der heute an alle Händler rausging, haben meine Probenäherinnen wieder die allerschönsten Modelle genäht. Ich werde sie euch in den nächsten Wochen peu à peu hier vorstellen. Außerdem hatte ich ein sehr lustiges Fotshooting mit meiner Freundin und Lieblingsfotografin  Kathrin Stahl. Ihr Golden-Doodel-Welpe Lotte hat uns ganz schön auf Trapp gehalten und hat das Set ge„photobombt“. Die Fotos sind ganz zauberhaft geworden!

Foto: Kathrin Stahl

Besonders schön finde ich, dass ich viele neue Sachen ausprobieren konnte. Dank neuer Schnittmuster kann ich jetzt Blusenkleider mit Knopfleiste und Manschette nähen, Röcke mit obendrauf genähtem Reißverschluss und Pumphosen, die aus zwei Teilen plus Bündchen bestehen. Yeah!

Außerdem habe ich eine tolle Frau kennengelernt, die einen Quilt in Windeseile (und in Nachtschicht) quilten kann und mir und meinem armen Häkel(Tennis)arm einen großen Dienst erwiesen hat. Dafür bin ich ihr auf alle Zeit und Ewigkeit dankbar. Darüber erzähle ich euch bald mehr. Und natürlich verrate ich euch auch, wie ich mein Quilt-Top genäht habe, denn den Quilt habe ich euch ja auch schon auf Instagram unter die Nase gerieben.

Hach, ich freue mich, dass das neue Jahr so bunt startet!

Noch etwas ganz wichtiges: alle Designs der Fly-Serie sind ab sofort für Wiederverkäufer bei Hilco vorbestellbar. Die Stoffe werden dann in Europa produziert und landen Anfang April in den Läden und Online-Shops.

Und hier seht ihr sie schon mal alle auf einen Blick:

Die einzelnen Designs und Qualitäten werde ich euch in den nächsten Tagen vorstellen. Es für jeden was dabei: es gibt große plakative, mittlere  und ganz kleine Muster, die man auch prima zu Paspel oder Schrägband verarbeiten kann. Einige der Designs gibt es sowohl als Baumwoll-Popeline als auch als Stretch-Jersey. Und worüber ich mich ganz besonders freue: es gibt passenden Campante (Stetchjersey in Blockstreifen) zu den Designs. Alle Muster und Designs lassen sich kreuz und quer kombinieren und eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

Ich freu mich schon so auf den Frühling. Ihr euch auch?