Vor einer Weile riefen Frau Matjes und Frau Meise dazu auf, seinen Lieblingsplatz zu zeigen.
Na, dachte ich mir, wenn ich den jetzt zeige, wissen's ja alle. Dabei ist er doch sowas wie ein Geheimversteck. Naja, zumindest im übertragenen Sinne. Hier verstecke ich mich nämlich vor dem Alltag. Dem Job, den kleinen und großen Sorgen und Nöten, die einen Tag ein, Tag aus so beschäftigen. Hier bin ich ein ganz kleines Mäuschen in meinem Mikrokosmos, vergesse Raum und Zeit, Wäscheberge und Abwasch, Steuererklärung und Elternabend.
Als Kind habe ich mir immer einen Garten gewünscht. Wenigstens einen Schrebergarten. Meine Vorstellung von Garten entsprach ungefähr dem von der Patin meiner Schwester. Groß musste er sein. Mit Spielhaus, in dem man Blumensuppe kochen und einfach mal die Tür zu machen konnte. Mit großen Bäumen, hinter denen man sich verstecken konnte. Mit vielen Blumen, die man auch pflücken durfte und mit Naschbeeren. Meine Eltern haben immer nur davon gesprochen, wieviel Arbeit so ein Garten machen würde, dass er eine „Last“ sei und dass sie froh wären, keinen zu haben. Man wäre immer „verpflichtet“ und „angebunden“, könnte nicht mehr in den Urlaub fahren usw. Wahrscheinlich haben sie nicht gewusst, wie glücklich Gartenarbeit macht. Wenn man abends glücklich in den Stuhl sinkt, mit Rückenschmerzen und Dreck unter den Fingernägeln. Und das man es selbst in der Hand hat, ob ein Garten viel Arbeit macht oder nicht.
Sie ahnen es schon, wo sich mein Lieblingsplatz befindet.
Genau, in unserem Garten. Das Schönste überhaupt an diesem ganzen Umzugsgedöhns nach Suburbia. Er ist groß. Er hat große Bäume und Büsche, hinter denen man sich verstecken kann. Er hat schon jetzt jede Menge Naschbeeren zu bieten. Und Aufforstung ist gerade in Planung. Er ist irgendwie wild und hat noch kein richtiges „Gesicht“, aber er ist schon jetzt wunderschön.
Schon morgens, wenn ich am Schreibtisch sitze, habe ich einen atemberaubenden Blick auf den Garten. Die Morgensonne wirft bizarre Schattenzeichnungen auf den Rasen unserer Nachbarin (die linke Hälfte). Nachmittags dann, wenn die Kinder in der Sandkiste buddeln oder schaukeln oder Fußball spielen oder einfach im Garten streunen, genieße ich dann das Lichspiel von der anderen Seite. Auf meinem Lieblingsplatz unter dem Magnolienbaum, der sich üppig heraus geputzt hat, als wäre zum Ball gerufen worden.
Hallo, Frau Hamburger Liebe!
AntwortenLöschenDer Garten ist ein Traum. Genau so etwas suchen wir auch. Auch rund um Hamburg-gerne im Norden...
Wo ist sowas Schönes zu finden?
Über einen kleinen Tip würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße, Wibke
Gerne, aber bitte am Besten per Email :) an
AntwortenLöschenhamburgerliebe ät web punkt de.
Liebe Grüße zurück!
Jetzt muss ich auch mal einen Kommentar abgeben...SUPERschön!!
AntwortenLöschenKann es sein, das man fürs Gärtnern auch der Typ sein muss? Sich damit eben nicht "verpflichtet" usw fühlt...?
Mir gehts auch so - nur wenig macht mich so tief zufrieden wie das buddeln, pflanzen usw. und dann die Freude in der "nächsten Saison", wenn zB der selbst gesetzte Flieder blüht! hach ja...geht mir gerade so...
also: schöner garten, schöner blog, schöne grüsse nach hamburg :)
Liebe Susanne,
AntwortenLöschenschön, dass wir Ihren Lieblingsplatz doch noch zu sehen bekommen. Sie haben aber ganz schön lange gezögert und was zu gewinnen gibt es jetzt auch nicht mehr. Aber bei dem tollen Garten haben Sie ja schon gewonnen – auch wenn er etwas ab vom Schuss liegt ...
Hach, so einen hätte ich auch gerne.
Vielleicht können Sie sich ja heute das Gießen sparen, der Himmel ist grau!
Es grüßt die Meise (w).
@ Rose: Wie recht Sie haben! Vielen Dank und liebe Grüße zurück!
AntwortenLöschen@ Frau w-Meise: Ach, gab's was zu gewinnen? Aber Sie haben recht, ich finde, den Hauptpreis habe ich hier vor der Tür :-)! Und soweit ab vom Schuss liegt der gar nicht (außer scheinbar für Regenwolken ;-)).
Und in Suburbia lacht heute schon wieder die güldene Sonne...