Aber dann bekam ich neulich ein E-Mail aus Spanien. Da wo es bestimmt auch jetzt noch angenehm warm ist und man sich gar nicht so recht vorstellen kann, wie sich der November bei lauschigen 4 Grad und Nieselpiesel so anfühlt. Da fragten mich also neulich die netten Menschen aus Spanien von we are knitters, ob ich nicht Lust hätte, mir eins ihrer Stricksets auszusuchen und zu verstricken. Natürlich war ich gleich Feuer und Flamme (bis auf eine Sekunde später, als ich mich fragte, wann ich das denn auch noch schaffen möchte, aber das ist eine andere Geschichte). Und ehe ich mich versah, war ich in einen Cardigan verstrickt.
Also ich meine so eine ganze Jacke! Für mich! Mit großen Teile und viel Wolle! Zu Hülf! Das hab ich das letzte Mal gemacht, als ich noch mit meiner Mum und meiner Schwester zusammen auf dem Sofa saß und wir gemeinsam Hans Rosenthal zuguckten, wie er in die Luft sprang und dort hängen blieb. Kann ich das überhaupt noch?
Stricken anno 1986, natürlich im selbstgestricken Pulli. |
Ich sagte also zu und wenig später bekam ich Post. Hübsche Post! Die Stricksets von we are knitters kommen tutto kompletto: eine große stabile Papiertüte, die man während der ganzen Zeit als „Strickkorb“ benutzen kann, ausreichend Wolle, Nadeln in der passenden Größe und eine Anleitung. Sogar an eine Sticknadel zum Vernähen der Fäden und an ein kleines Label, das man an sein vollendetes Werk nähen kann, ist dabei.
Vor der Anleitung hatte ich am meisten Bammel. Ich bin nämlich ein bekennender Anleitungshonk. Ich lese weder Gebrauchsanweisungen zu technischen Geräten noch Nähanleitungen in eBooks. Verstehe ich einfach nicht. Häkelanleitungen mit kryptischen Zeichen und kisuahelischen Abkürzungen sind für mich böhmische Dörfer. Das hat leider zur Folge, dass Auftrennen beim Nähen, Stricken und Häkeln zum daily business gehört.
Ich gestehe, ich hab erst eine Weile gebraucht, bis ich wieder im Flow war. Da waren jede Menge Fingerlockerungsübungen und Ribbeln nötig, bis es wieder fast von selbst ging. Mit dem Stricken ist es ja wie mit dem Schwimmen und dem Fahrradfahren – einmal gelernt verlernt man das nie wieder.
Und die zwei Fäden, aus der mein Napa Cardigan besteht (übrigens aus funky Orangerot und Lachs gestrickt), verzeihen so manche Ungleichmäßigkeit. Als ich endlich meine Maschenprobe richtig umgerechnet und die richtige Anzahl an Maschen auf der Nadel hatte, habe ich es wieder gespürt. Dieses Gefühl, wie wenn man ein spannendes Buch liest. Man will unbedingt weitermachen. Man will doch wissen, wie es ausgeht! Die Stricker unter euch wissen bestimmt, was ich meine! Also ist auch mein Strickzeug mit in die Tasche gewandert und hat mich in der U-Bahn, im Café und im Wartezimmer begleitet. So wie früher: heimlich Stricken im Unterricht unter der Bank. Wird der Lehrer es merken? Wieviele Reihen werde ich schaffen?
we are knitters ist noch ein sehr junges Unternehmen. Vor gerade mal 3 Jahren haben María José Marín und Alberto Bravo bei einem Besuch in New York die Idee geboren, einer alten und reichlich angestaubten Handarbeitstradition ein cooles, modernes und trendiges Image zu verpassen. Innerhalb von nur 3 Jahren haben sie daraus ein weltweit agierendes DIY-Label geschaffen, das handarbeitsbegeisterte Menschen wieder an die Stricknadeln lockt. Ihre Stricksets haben nichts zu tun mit den selbstgestrickten Socken von Oma und den Halswärmern von Tante Erna. Sie sind durchaus laufstegtauglich.
Foto: Alberto Bravo und María José Marín; © weareknitters.de |
Fotos: © weareknitters.de |
Als ich so mitten im Stricken war, dachte ich über dieses „Cool sein“ nach und darüber, wie sich das Bild der handarbeitenden Frau (und siehe Alberto auch das Bild des handarbeitenden Mannes) verändert hat. Wie salonfähig es auf einmal geworden ist, Dinge mit seinen Händen zu machen und nicht nur stumpf Massenware zu konsumieren. Was für ein befriedigendes Gefühl es ist, etwas mit seinen eigenen Händen zu erschaffen – egal, ob gestrickt, gehäkelt, genäht, gefilzt, was auch immer. Das gefällt mir! Und dieses Image möchte ich auch gern mitpflegen!
Und so fragte ich Nina von Hedi näht, ob sie nicht ein paar coole Fotos von mir machen könnte. So mit Strickzeug und so. Das Ergebnis sieht doch ziemlich lässig aus, oder? Stellt euch einfach vor, ich stehe an der Bushaltestelle und warte auf den Bus, der mich ins Büro bringt.Und neben mir steht einer, der Witze über Handarbeitsmuttis reißt lach.
Stricken anno 2014 – Frau Hahaell macht auf extra cool. |
Und was habt ihr jetzt davon, dass Frau Hahaell vor einer Graffiti-Wand steht und mit einem Strickzeug posed? Genau: Ihr könnt auch eins gewinnen!
Gewinnen könnt ihr ein Strickset für diesen hübschen Loop-Schal Downtown Snood.
Das Gewinnspiel findet ihr unter DIESEM LINK! Bitte lest euch die Teilnahmebedingungen gut durch! Teilnehmen könnt ihr ab sofort bis einschließlich 28. November 2014, 24 Uhr. Das Gewinnspiel wird von we are knitters veranstaltet, ich stelle nur den Link zur Verfügung.
Wer lieber sofort losnadeln will – vielleicht ja auch einen Napa Cardigan – sollte mal zu WAK in den Shop hüpfen. Ich stricke solange noch an meinem letzten Ärmel und hoffe, dass ich euch mein fertiges Stück bald vorführen kann.
Und jetzt: hang loose, be cool and DIY!
Ein dickes Danke geht an we are knitters, dass ihr Stricken so viel cooler macht und ich euer Strickpaket probestricken durfte!
Ich finde stricken ist cool und deine Bilder sind es auch.
AntwortenLöschenBeim Gewinnspiel habe ich mich mal angemeldet. Mal schaun .....
lg otti
Win, Win, Win! Ich hab auch wieder Lust auf's Stricken!
AntwortenLöschenTolle Bilder, die wollen sehen super aus und das Label scheint sehr sympathisch. Ich drücke in Daumen für den fertigen Pulli! LG ingrid
AntwortenLöschenDas sind tolle Bilder von dir. Nix von "langweiligem" Hobby. Und da ich auch gerne stricke und mir ein selbstgestrickter Loop noch fehlt bin ich auch gleich in den Lostopf gehüpft.
AntwortenLöschenLG Kerstin
Oh wie schön! Ja, ich bin auch grade im Strickfieber - es soll ein Pulli werden, den ich mir dann selbst zu Weihnachten schenke :P http://muckelfuchs.blogspot.de/2014/11/nun-wird-gestrickt.html
AntwortenLöschenUnd da ich demnach ja bis Weihnachten auch mal fertig werden muss mit dem guten Stück, nutze ich als Pendlerin eben auch gerne die Zeit in Bus und Bahn sinnvoll und stricke "öffentlich". Du hast Recht, das Bild zu DIY ändert sich. Es ist nicht mehr ganz so "Oh guck, Mutti strickt..." aber die Reaktionen sind trotzdem total unterschiedlich. Manche findens cool, manche total daneben, manche sprechen einen an, manche lächeln nur, manche fangen an, sich mit ihrer Begleitung übers Stricken zu unterhalten. Ich mag das.
Dir wünsche ich noch fröhliches Zuendestricken und dann kuscheliges Tragen bei den nun wirklich kälter werdenden Tagen. Wobei wir uns hier im schönen Hamburg derzeit ja nun wirklich nicht über das Wetter beklagen können!
Viele Grüße
Hannah
Wow, Frau Hahaell!
AntwortenLöschenDas rockt echt! :-) BTW... Meine Mama strickt die besten Socken der Welt... werden jetzt wahrscheinlich auch noch hundert andere hier kommentieren... aber ich liebe sie. Auch ich habe schon sehr frühzeitig mit dem Stricken begonnen und auch ich hole die Nadeln immer wieder raus, wenns so richtig kuschelig in der Stube wird. Danke fürs Zeigen und Ausprobieren! Vielleicht ja auch ein tolles Weihnachtsgeschenk für die Mama?
Liebe Grüße
Jana
Och schade ich bin zu spät :(
AntwortenLöschenTrotzdem liebe Grüße
Katja
Danke für den tollen und wirklich bunten Post. Es hat mir sehr gefallen :)
AntwortenLöschenLG, Kitti von FilzKugelTeppiche
Stricken im Herbst steht bei mir auch immer ganz weit oben auf der To-Do Liste. Schön warm eingemuckelt am Kamin, mit einem Glas Wein, während draußen die ersten Schneeflocken fallen.
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße aus Hintertux