27. Juli 2010

Sommer (4)

Bääh. Was Greenpeace in den Johannisbeeren aus deutschen Supermärkten gefunden hat, lässt einen erschaudern. Da empfinde ich es noch viel mehr als großen Luxus, dass wir die Beeren aus dem eigenen Garten naschen dürfen, von denen wir wissen, dass sie allenfalls ab und zu von Schnuffi oder den zahlreichen Nachbarskatzen gegossen wurden. Oder eben auch nicht.

Jedenfalls haben wir – den trockenen letzten Wochen zum Trotz – am Wochenende ca. 5 Kilo Johannisbeere geerntet und zu leckerem Gelee verarbeitet. So viel gab es noch nie. Und dabei haben wir noch reichlich Beeren an den Sträuchern gelassen. Sollen sich doch die lieben Vögelchen den Bauch damit vollschlagen. Überhaupt hat der Garten die trockene Zeit mit mäßigem Gießen gut überstanden. Überall brummt und summt es, Bienen, Hummeln und anderes gestreifetes Getier badet sich in Pollen und Nektar im Überfluss.

Sogar die Zucchini scheinen es sich nach reiflicher Überlegung – im wahrsten Sinne des Wortes – noch mal überlegt zu haben und wollen auch ein paar Früchte auf den heimischen Familienmarkt werfen. Bei den grünen Zucchini bin ich mir noch nicht so ganz sicher, ob sie kurz vor der Zielgeraden noch mal die Biege machen, aber zur Not habe ich ja auf dem Nachbarbeet nachgepflanzt. Das werden allerdings wohl eher Herbstfrüchte. Das hatte ich aus dem letzten Jahr irgendwie anders in Erinnerung.

Aber ich hege und pflege, gieße und jäte, streichle und bete und bin mir sicher. Ganz sicher! Da kommt noch was.

Der Kürbis derweil – den ich ja auch auf's falsche Beet gesetzt hatte und der auch so ein Bodenschmarotzer wie seine Zucchinischwestern ist – macht sich schon ganz feist und rund im hohen Gras und am liebsten würde ich Warnschilder aufstellen für, nein: gegen! die Schnecken: Finger weg! Das ist MEINER!

Die Brombeeren, die sich wie Unkraut an jeder Ecke des Garten aus dem Boden winden und mit ihren langen, stacheligen Tentakeln alles in Besitz nehmen, werden uns wenigstens in diesem Sommer eine überreiche Ernte bescheren. Und diesmal hängen sie sogar so, dass man nicht erst mit der Machete den Weg bahnen muss, um an die süßen Früchte zu gelangen.

Während die Bienen und Käfer emsig brummen, legt sich die kleine Fellnase auf die faule Haut. Was hat man sonst schon wichtigeres zu tun in diesem Bilderbuchsommer?

4 Kommentare:

  1. Das sind WUNDERSCHÖNE Gartenimpressionen. Und das Gelee - ist bestimmt lecker, ich LIEBE Gelee in allen Varianten! Liebe Grüße Steffi

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  2. Ich bin neidisch! Obwohl... Wir haben dieses Frühjahr in unserem Hinterhof auch ein Beet umgegraben - nur dass es leider beim Umgraben geblieben ist... ;) Also, guten Appetit den fleißigen Gärtnern! :)

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  3. ich liebe auch gelee! aber als ein nachbar mir johannisbeeren schenkte und ich wenig zeit zum verarbeiten hatte, hab ich sie nur gewaschen und entstielt und schichtweise mit kandiszucker in eine flasche gefüllt und mit schnaps aufgegossen! die flasche steht jetzt 4 wochen am fenster und dann wird getestet! für das erste september-frösteln gut geeignet! lg

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  4. oh je gut dass ich das lese....ich habe gestern johannisbeeren bei A..i gekauft und wollte morgen einen Kuchen backen ...dass lass ich dann wohl besser ...ich hab ja kein problem damit sie gleich in den müll zu werfen das ist so gemein ....da hab ich einmal nicht nein sagen können dabei kaufe ich sonst immer alles an obst bei unserem naturhof und wenn man mal sparen will...;) man muss sich wohl oder übel damit abfinden, dass man ein halbes Vermögen in obst und gemüse investieren muss um halbwegs auf der sicheren seite zu sein ....ich geh dann gleich mal zum kühlschrank und werfe die blaubeeren gleich mit weg ;) lg Tanja

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