30. August 2010

Montagmorgen

Ein schlechter Montagmorgen beginnt mit Regenschauern, schlechtgelaunten Familienmitgliedern, Migräne und kalten Füßen.

Ein guter Montagmorgen beginnt mit einem selbstgebackenen Blaubeermuffin, netten E-Mails im Postfach und einem heißen Tee aus einer weiteren Lieblings-Tassen-Kuriosität.

Ob dieser Montagmorgen eher ein guter oder doch eher ein schlechter war, kann ich sagen, wenn sich wenigstens die Gewitterwolken in meinem Kopf verzogen haben und der heiße Tee die kalten Füße gewärmt hat.

Einen fröhlichen Montag und einen guten Start in die Woche wünsche ich in die Runde!

27. August 2010

Und plötzlich ist es Herbst.

27. August, 15°C, Dauerschauer – wer findet den Fehler?

Und plötzlich laufe ich durch's Haus, überlege, wo ich noch die Heizung anstellen könnte, suche die gefütterte Jacke mit der großen Kapuze, brauche dringend eine Tasse heißen Tee. Dicke graue Regenwolken hängen draußen zwischen den großen Bäumen, kriechen mir heimlich ins Gemüt und verursachen Novemberfeeling gratis. Und das im August. Gefälltmirnicht.

Eine Tasse Cranberry-Rooibos-Tee (der mit den Origami-Teebeuteln) vom Lieblingsdrogisten aus dem geliebten Neuzugang mit Goldrand vom großen Auktionshaus hilft, ebenso eine gemütliche Tasse Kaffee mit einer lieben Freundin in der plüschig-studentischen Pony Bar. Tröstet kurzzeitig hinweg über nass, kalt und bäh!. Zum Glück Wochenende. Ich fürchte, es wird Zeit für die erste Kürbissuppe. Sie im Norden, die Sie in den grauen Fluten versinken, machen Sie es sich warm! Sie im Süden, die sie nicht frieren müssen – genießen Sie die letzten warmen Sommertage!

26. August 2010

Sommer (6)

Der letzte Akt, der Vorhang fällt. Sollten sich Wärme und Sonne tatsächlich noch mal in den Norden verirren, wird das wohl eher ein warmer Herbst. Ansonsten haben wir diesen kurzen, aber knackigen Sommer sehr genossen und versuchen, die letzten Sommermomente tief einzuatmen, so lange es noch geht. Nochmal ein großes Eis, einen Ausflug im T-Shirt zum Bauernhof. Noch mal Fahrradfahren unter Schatten spendenden Bäumen, Straßenkreide auf der Terrasse, barfuß. Sommerfarben, Kuchen draußen, bunte Blumen. Aber das Licht wird golden, die Schatten werden länger. Das Gras morgens ist nass, die ersten Nebel hängen zwischen den Baumwipfeln. Die ersten Kastanien purzeln, die Kürbisse im Garten liegen feist und rund im langen Gras.

Sommer ade, scheiden tut weh!

25. August 2010

Ein großer Schritt (und ein Freebee)

Und dann verlassen sie einen irgendwann, diese kleinen wandelnden Schulranzen, rennen von einem weg in Richtung Klassenzimmer und drehen sich zum Glück nicht mehr um, während sich Mama eine Träne aus dem Augenwinkel wischt und versucht, endlich diesen dicken Klos runterzuschlucken, den sie unweigerlich schon seit Tagen im Hals hängen hat.

Demnächst also eine Stunde früher aufstehen, Ränzel packen und das große Kind hinaus ins Leben schicken. Schluss, aus und vorbei die wohlbehütete Kuschelpuschel-Zeit im Kindergarten, der erste große Schritt in Richtung erwachsen- und selbständig werden ist getan. Nun werden die Weichen gestellt und ab heute die Zukunft entschieden. Neben meinem heimlichen Bedarf an Taschentüchern am gestrigen Einschulungstag bin ich aber auch fast geplatzt vor Stolz. Meiner!, der der besonders süß aussieht, ist MEINER!

Und weil ich mich so unbändig freue, gibt es heute mal wieder ein Goodie für meine lieben Leser, speziell für deren kleine und große Glücksritter – Heftetiketten reloaded, diesmal für kleine Fußball-Fans. Schade nur, dass bei mir gerade die Farbpatronen für den Drucker alle sind (Murphy's Law!) und das große Kind erst mal mit mit Bleistift beschrifteten Heften und Mappen ins neue Abenteuer ziehen musste.

Ein bisschen Kleingedrucktes muss ich aber auch noch loswerden: Der Download funktioniert diesmal mit einem Klick auf das Bild. Das Bild, dass sich dann in einem neuen Fenster öffnet, kann gespeichert und ausgedruckt werden. Die Schulheft-Etiketten sind nur für den Privatgebrauch bestimmt, eine massenweise Reproduktion oder gar der Verkauf ist nicht gestattet.

Edit: Blogger rechnet leider das Bild so klein und verpixelt, dass es nun doch wieder einen Link zu Box.net gibt. Zum Download also bitte hier lang!

So und nun kleben Sie sich (oder dem Nachwuchs) gern ein paar!

20. August 2010

Zu Besuch beim König

Nach dem der kleine Glücksritter noch ein paar Tage Ferien hat, bevor er sich nächsten Dienstag unter die ABC-Schützen reiht, haben wir gestern noch mal einen Auflug ins Alte Ägypten gemacht. Die Ausstellung, die noch bis einschließlich 29. August läuft, wollten wir schon ganz lange besuchen und kurz vor knapp haben wir es tatsächlich noch in die alte Oberpostdirektion am Dammtorbahnhof geschafft.

Der reiche Grabschatz von dem wohl populärsten ägyptischen Herrscher wurde noch nie so vollständig präsentiert – mit Originalen wäre das auch nicht möglich. So überschlug sich die Fachwelt mit Lob und Anerkennung, denn dank der sehr aufwändig gestalteten Repliken werden den Besuchern zuerst die drei Grabkammern in dem Zustand präsentiert, wie sie der Archäologe Carter wohl 1922 vorgefunden haben muss. Danach kann man an die 1000 Fundstücke inklusive der goldenen Schreine und den Sakophagen, die wie Matruschkas ineinander gestapelt waren, bewundern. Alles ist aufwändig beleuchtet und in Szene gesetzt und man hat das Gefühl, man könnte alles berühren. Die Ausstellungsstücke sind nicht wie die Originale hinter Glas und Absperrungen verschanzt.

Die Ausstellung wird mit einem Audio-Guide begleitet, es gibt auch eine Version für Kinder. Der kleine Glücksritter hat gespannt und mit großen Augen gelauscht. Ich glaube, soviel Gold auf einen Haufen habe ich noch nie gesehen.

Die Ausstellung war toll, aber doch sehr auf Massendurchschleusung ausgelegt. Ist die Vorführung in dem Raum mit den drei Grabkammern beendet, geht noch mal für gefühlte drei Minuten das Licht an und man kann sich noch mal „genauer“ umsehen. Dann geht das Licht aus und man muss den Raum für die nächste Besuchergruppe räumen. Der Zauber, der vermutlich von den Originalen in ägyptischen Museen ausgeht, hat mich irgendwie nicht berührt.

Wer sich selber noch mal von der Schönheit und Pracht eines ganz besonderen Totenkultes berauschen lassen will, sollte das schnell tun und vor allem unbdingt im Voraus Tickets im Internet buchen. Dann spart man sich auf alle Fälle schon mal eine lange Warteschlange am Ticketschalter.

18. August 2010

Total daneben gegriffen.

Ich gestehe, ich nehme es nicht so auf die leichte Schulter, wenn Fräulein Schlau meine Kreationen so vehement ablehnt. Die neue Jacke will sie nicht. Punkt. Lästiges Nachfragen hilft nicht. Auch der Kommentar meinerseits, die Jacke dann eben an ein anderes Kind zu verschenken, konnte sie nicht umstimmen.

Die Quittung für diese Bemerkung bekam ich übrigens prompt, als ich anfing, auch noch eine passende Mütze dazu zu häkeln.

Fräulein Schlau: Ist das eine neue Mütze für mich? Ich: Ja. FS: Ich will die aber nicht. . . . Pause. . . FS: Die kannst du einem anderen Kind schenken.

Süß, oder? Ich geh dann mal eine Runde ins neue Kissen schluchzen. Das gefällt ihr nämlich auch nicht.

Die Mütze kann ich zur Not auch selbst aufsetzen, sie ist nämlich noch ein bisschen weit und ich ich habe eher einen Schrumpfkopf. Steht mir sogar. Pah! Langsam komme ich in Übung, denn das ist ja nun schon die fünfte (hier eins und zwei, drei, und vier) ihrer Art. Vielleicht schaffe ich in diesem Leben ja doch noch mal ein ebook (Interesse?). Übrigens hat Fräulein Schlau die Vorgänger alle gern gemocht. Sonst wäre ich nie – NIE! – auf die Idee gekommen, sie mit einem weiteren Modell zu belästigen.

Kleiner Nachtrag: Zugeflogen (Freebee)

Wer auch Nachteulen zu Hause hat und das Kissen gern nachmachen möchte, für den habe ich hier den Schriftzug als Vorlage zum kostenlosen Download!

Edit: Ich habe den Schriftzug gespiegelt ausgedruckt, auf Vliesofix übertragen und dann aufgebügelt. Hier kommt man mit Sprühkleber vermutlich nicht besonders weit (das nur als kleiner Tipp!).

Eingesteckt

Eins hab' ich noch. Scharfe Hingucker haben schon bemerkt, dass ich diesmal nicht nur fertig gestickte Aufnäher verwendet habe und mutmaßten schon den Einzug einer Stickmaschine im Hause Hamburger Liebe. Mitnichten! Ich hab' doch meine Stickfee in Bremen, die erfüllt mir auch jederzeit Sonderwünsche. Allerdings nur, wenn ich meine chronische Postbringschwäche überwinde und ihr zu bestickenden Stoff schicke. Dass ich es diemal geschafft habe, macht mich ein bisschen stolz.

Was genau aus dem Stückchen Jeans werden soll, dass ich ihr geschickt hatte und mit einer Retro-Eule in Wunschfarben zurückbekommen habe, wusste ich noch gar nicht so genau. Aber so ist das ja oft beim Nähen – man hat verschiedene Ideen, sucht passende Stoffe und Accessoires aus, legt es mal so und mal so und dann erscheint das fertige Ding vor dem geistigen Auge und man kann loslegen. So fiel mir beim Auspacken von Sonjas Briefumschlag gleich mein Fox Polkadots Stoff ein, der farblich wirklich genau dazu passte. Jetzt habe ich also ein hübsches Mäppchen, habe endlich mal ganz ordentlich einen Reißverschluss eingenäht (Übung macht den Meister), habe das Mäppchen sogar mit Volumenvlies gefüttert und zwei schicke Einstecktaschen vorne drauf gezaubert. Da passt jetzt alles rein, was Frau so braucht. Und von diesen kleinen Mäppchen kann man bekanntlich nie genu haben.

Nur noch einmal schlafen und dann gibt es die Eulen hier!

17. August 2010

Rumgewickelt

Man kann sich gar nicht früh genug auf den nahenden Herbst einstellen. Und ein Schal geht ja immer. Genäht aus Nickiresten nach einer Idee von hier. Eulen gibt es bald da.

Zugeflogen

Kam durch's Fenster, ließ sich nieder zwischen dem anderen Gefieder und macht sich breit.

Fräulein Schlau ist auch eine Nachteule. Nachdem sie noch regelmäßig im Kindergarten Mittagschlaf macht, habe ich meistens bis 22 oder 22.30 Uhr das Vergnügen ihrer Gesellschaft. Arbeiten, Aufräumen, Wäschefalten, gar Fernsehen – Fehlanzeige. Ganz ehrlich? Ich will meinen Abend zurück! Gestern haben sie sie im Kindergarten „vergessen“, zum Schlafen mitzunehmen. Sie hat sich lautstark bei mir beschwert und hat sage und schreibe schon um 21 Uhr den Matratzenhorchdienst angetreten. Ich bin amused!

Nachtgefieder gibt es ab Donnerstag bei Kunterbunt-Design.

16. August 2010

Schuhu schuhuuu!

Damit die Zeit bis zur Veröffentlichung des Eulenstoffes nicht zu lange wird, gibt es nach den hübschen Bändern schon mal was für Stick-Fans. Häppchenweise sozusagen. Häppchenweise zeige ich auch, was aus den süßen Nachtschwärmern entstanden ist, die Sonja so schön digitalisiert hat und die es ab Donnerstag bei Kunterbunt-Design zu kaufen gibt. Schon mal vorweg: ich bin mir ganz sicher, dass Sonja auch wieder fertig gestickte Aufnäher vorbereitet hat – für alle, die keine Stickmaschine haben.

Den Anfang macht eine Mini-Gretelies, die ich schon bei Frau Kännchen so süß fand. Man halbiert einfach alle Maß auf dem Schnitt und bekommt dann eine Tasche, die – Rechenfans vor! – ungefähr ein Viertel der Größe des Originals hat. Perfekt für kleine oder große Mädchen, die nicht viel zu transportieren haben.

Da passt trotzdem eine Menge rein, ehrlich!

Sogar eine ganze Puppe! Der Herzknopf war übrigens ein wohlgehütetes Schätzchen von Sonja, den sie mir – mit ein paar kleinen Knopf-Geschwistern – vermacht hat. Irgendwie hat er wohl auf die Eulen gewartet, denn der Knopf sieht original so aus, wie die Herzen auf Stoff und Stickerei.

Ab Donnerstag, den 19. August 2010, gibt es also die Stickdatei „Eulenreigen“ bei Kunterbunt-Design – nicht verpassen!

Sommer (5)

Der Sommer macht Pause. Oder macht er sich schon heimlich auf leisen Sohlen davon? Bitte nicht! Jedenfalls haben wir vorübergehend die Sandalen im Schrank verstaut und die Gummistiefel bereit gestellt. Wir fahren nun mit dem Fahhrad durch Pfützen anstatt die Füße ins Planschi zu stellen. Beobachten Schnecken auf der nassen Straße statt Käfer auf heißem Asphalt. Regenjacke statt Bikini, Pfannkuchen statt Erdbeereis.

Den Sommer pflücken wir uns derweil von den Sträuchern im Garten und am Wegesrand – dieses Jahr scheint ein echtes Brombeerjahr zu sein. Wenn die Beerchen nur mal alle gleichzeitig reif sein würden, dann könnte man glatt über Marmelade nachdenken. Den Zucchinis bekommt der viele Regen auch gut und solange sich die Schnecken fernhalten, erwarte ich eine köstliche Ernte. Dann doch noch.

Am Wochenende waren wir mal wieder beim Polo-Turnier in Groß Flottbek. Dank der gleichzeitig stattfindenden Cyclassics, die jedes Jahr den ganzen Verkehr in der Hansestadt lahmlegen, war es in diesem Jahr eher eine Privatveranstaltung. Nur wenige haben es auf sich genommen, die vielen Straßensperrungen großräumig zu umfahren. Wir sind erst losgefahren, als die Party schon vorbei war und konnten recht schnell in den Westen flutschen. Es war genau wie im letzten Jahr: das gleiches Wetter, das gleiche Kinderprogramm, die gleichen Freunde. Nett.

Sehr heiter fand ich Alfons, der sich mit seinem Flokati-Mikro durch die Menge schlich und alle Reißaus nahmen, um sich nicht mit dummen Antworten auf (mittelmäßig) geistreiche Fragen zu blamieren. Bis auf die Dame mit den karrierten Kopfkissenbezügen, die ihr Mann „erst gestern designt hat!“, die sich Afons gerade zu aufgedrängt hat. Sensationell, oder – selbstgenähte Kopfkissen mit gesticktem Schriftzug am Rand? Und plötzlich hatte Alfons so ein... ähm, wirklich außergewöhliches Kopfkissen in rosaweißem Vichikaro auf dem Schoß und musste was Nettes sagen. Ich glaube, selbst die Männer hinter der Kamera konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Am Wochenende habe ich es tatsächlich mal wieder an die Nähmaschine geschafft – aus gegebenem Anlass. Dazu später mehr.

Ich wünsche einen schönen Start in die Woche in die Runde!

10. August 2010

Watt'n Ausblick!

Spontan-Ausflüge sind ja bekanntlich die besten, sagt man. Solche ans Meer sogar die allerbesten. Finde ich. Und als ich da am vergangenen Wochenende am Meer saß, die Füße in den warmen, schwarzen Schlick des Niedersächsischen Wattenmeers vergrub, dem leisen Blubbern und Knistern des Watts lauschte, kam mir wieder einmal eine Meer-Erkenntnis, derer ich am Meer schon einige hatte. Solche waren zum Beispiel die wunderbare Weite, der ferne Horizont, der den Gedanken soviel Raum lässt und einen ein Stück Unendlichkeit spüren lässt. Oder die Kleinheit des Menschen, der vor dem gewaltigen Meer und seinen Urgewalten plötzlich so gar nicht mehr allmächtig erscheint und ich nach jedem Besuch am Meer sehr geerdet in den Alltag zurück kehre. Diesmal war es die Verlässlichkeit in einer Welt, in der alles so Unsicher wie nie erscheint. Die Verlässlichkeit von Ebbe und Flut. Das Meer kommt und das Meer geht. Und der Mensch kann sich nicht nur fügen, sondern er kann sich darauf verlassen.

Von Cuxhaven aus gelangt man zu Fuß auf die Insel Neuwerk, den am weitesten außerhalb gelegenen Hamburger Stadtteil in der Elbmündung. Aber man kommt dorthin nur bei Ebbe in einem ganz bestimmten Zeitfenster. In dieser Zeit gibt das Meer den Weg frei auf eine schier endlos scheinende Fläche Matsch. Bei genauem Hinsehen entpuppt sich diese Fläche voller Leben, überall bubbert und knistert es – wenn man nur genau hinhört.

So haben wir zwei herrliche Tage verbracht mit lieben Freunden, die uns sozusagen zu sich in den Urlaub eingeladen haben. Schon die Hinfahrt war wunderschön, mit der Fähre über die Elbe, dann durch die wunderschöne Landschaft der südlichen Elbe.

Erstaunlich warme Nordsee, glückliche Kinder, reges Gewimmel im Wasser und am Strand.

Vorbeiziehende Karavane der Wattwagen, die jeden Tag eine Vielzahl an Touristen nach Neuwerk bringt. Alle die, die sich lieber auf hochgebockten Wagen durch den Schlick ziehen lassen, denn der Weg nach Neuwerk, der wegen dem Priel einen großen Bogen machen muss, ist weit.

Allerlei Getier findet man im Watt, tot oder lebendig. Hier eher schon weniger lebendig.

Hier noch quietschvergnügt und jederzeit bereit, seitwärts das Weite zu suchen.

Wer braucht schon Fangopackungen oder Moorbäder? Feinster sonnengewärmter Matsch für leidenschaftliche, kleine Schlickrutscher – herrlich. Stellen Sie sich Fräulein Schlau einfach schwarz vor, von oben bis unten. Ganz ihr Element.

Auf den ersten Blick sehen die kleinen Häufchen, die der Wattwurm hinterlässt, wie kleine Würmer aus. Dabei frisst sich der Wattwurm nur durch den Schlick und pupst das, was er vorne reingefressen hat, im Inneren gefiltert, hinten wieder raus. Sandreinigungsanlagen sozusagen. Ich kann mich als Kind noch gut an eine Wattführung erinnern, bei der der Wattführer meinte, er wisse immer genau, wo sich die Wattwürmer im Boden befänden. Da sie nicht an die Oberfläche kommen, hatte er das mit telepatischen Fähigkeiten begründet. Erst Jahre später bin ich hinter den Trick gekommen. Man muss nur eine Weile den Boden beobachten, erspähen, wo gerade so ein Häufchen Sandwürmer entsteht und dann schnell den Spaten ansetzen. Taraaa!

In Duhnen fand an diesem Wochenende auch noch ein ganz besonderes Spektakel statt: Das Wattrennen. Auf einem im Watt abgesteckten Pacours finden während der Ebbe Trab- und Galopprennen statt. Man hat seinen Feldstecher im Gepäck und wer was auf sich hält achtet auch auf die passende Garderobe, wenn er zu Klein-Ascot geht.

Wer keinen Sitzplatz am Strand mehr bekommt, nimmt sich einfach einen Tisch auf dem Balkon des Insel Cafés, mit Sahnetorte und Blick über den Deich direkt auf's Geschehen. Draussen nur Kännchen – versteht sich.

Ein bisschen Entertainment am blankgeputzten Firmament von der Marinefliegerstaffel. Wer's mag...

Herrlich, so ein Wochenende. Wie Urlaub. Glücklich sonnenbetankt, erholt und voller Eindrücke kehren wir in den Alltag zurück.

Edit: Neuwerk ist auch eine Reise wert – wer einen kleinen Bericht lesen mag, hier geht's lang.