20. Januar 2009

Von lebenden Büchern und schlimmen Kellnern

Hatte ich schon mal erwähnt, das ich ein absoluter Fan von Popup-Büchern bin? Nein?

Also, ich liebe diese Bücher, aus deren Seiten wundervolle, dreidimensionale Welten entstehen und sich ebenso dramatisch wie unsichtbar auch wieder versenken lassen. Kleine Geschichten, die emporsteigen wie der Geist aus der Flasche um eben dahin auch wieder zu verschwinden. Ich freue mich wie ein Kind über zauberhafte Konstruktionen oder eben einfach nur die Tatsache, dass man aus so einem zweidimensionalen Ding wie Papier sich bewegende Formen entstehen lassen kann. Ich blättere vor und zurück, klappe auf und zu, beobachte und staune.

Gestern habe ich einen neuen Schatz entdeckt (und nebenbei auch noch einen sehr schönen Buchladen, aber dazu später mehr), musste ich unbedingt haben. Ich hab mich mit meiner lieben Freundin auf einen Kaffee verabredet, wir haben mal wieder Eppendorfer Schickimicki-Milieustudien betrieben, sind zu der Erkenntnis gekommen, dass selbst die Kellner in E-dorf vermutlich die arrogantesten in ganz Hamburg sind („Ist in dem Kartoffelgurkenpürree auch Milch?“ – „Natürlich, was denken Sie denn?“) und sind nebenbei ein wenig shoppen gegangen. Dabei wollte wir doch nur zur Cashmachine und ein paar Scheinchen für den Kaffee ziehen hüstel.

Also dann dieser Laden auf dem Weg, schon von außen sehr einladend. Das Buch ist von David A. Carter, einem Papieringenieur und begnadeten Künstler (wie ich finde). Durch das ganze Buch zieht sich ein kleiner roter Punkt, den es zu entdecken gilt.

Der Buchladen ist nicht riesig aber sehr gut sortiert, läd zum Stöbern und Verweilen und hat eine tolle Auswahl an Kinderbüchern (das nur nebenbei). In der Mitte des einen Raumes steht ein langer Tisch, an den man sich setzen und schmökern kann. Sogar eine kleine Auswahl an Lesebrillen liegt bereit. Nur für den Fall.

Ansonsten ist das Quartier rund ums Falkenried ziemlich bürolastig. Abends absolut ausgestorben. Seit einer Weile befindet sich da aber DER Küchentempel schlechthin. Hier gibt es alles, wirklich alles, was das Herz von Hobbykoch und -köchin begehrt. Allerdings kann man in der Cucinaria auch die typischen Eppendorfer Verkäufer antreffen. Kaffetrinken (und Kartoffelgurkenpüree essen) waren wir in der Marsbar. Das ganze Areal war ein ehemaliges Straßenbahndepot und wurde vor ein paar Jahren aufwändig in ein modernes Quartier mit Bürotürmen, Townhouses, Lofts und Wohnungen umgebaut. Nicht so mein Geschmack, weil dem Ganzen wie gesagt ein wenig das Leben fehlt. Geht man allerdings durch bis zur Hoheluftchaussee, erlebt man den krassen Gegensatz: hier reihen sich Discounter, Billigschuh- und Ramschläden aneinander.

13 Kommentare:

  1. In der Hoheluftchaussee wohnte ich mal.
    Leben pur (inklusive der Krankenwagen, die zum UKE eilen, gerne auch Nachts) - Falkenried finde ich wie ein extra Planeten. Aber sehr schön!

    AntwortenLöschen
  2. Das Buch ist der HAMMER!

    Und ich liebe Deine E-Dorf-Tipps! Ich könnte Dir immer noch die Füße küssen für den Tipp mit dem Lieblingszimmer! Wenn Du magst, kannst Du Dir meine Shoppingausbeute ja mal bei mir ansehen!

    LG Mila

    AntwortenLöschen
  3. @ Ex
    Ja, das mit dem Planeten trifft es auf den Punkt!

    @ Mila
    Oh, was für eine wunderschöne Ausbeute (habe gerade leider erfolglos versucht, bei dir auf der Seite zu kommentieren), die hätten mir auch absolut gefallen!!

    AntwortenLöschen
  4. Genial. Notiert. Für den kommenden HH-Besuch.
    Ich bummele regelmäßig mit der liebsten Freundin in Amsterdam, aber ich glaube, HH ist ein mindestens genauso gutes Pflaster zum Geldausgeben.

    LG Linnea

    AntwortenLöschen
  5. Oh wow, dieses Buch ist ja wohl der absolute Oberknaller! Da ist ja wirklich jede Seite ein Kunstwerk, toll!

    Wenn ich irgendwann mal wieder nach Hamburg komme, werde ich mir auf jeden Fall vorher alle Deine Shoppingtipps notieren...

    Viele Grüße und schöner Tag noch!
    Juliane

    AntwortenLöschen
  6. Ich würde arm werden wie eine Kirchenmaus wenn ich in HH wohnen würde, das stelle ich immer wieder fest. HH fühlt sich für mich an wie das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

    Und übrigens: tolles Buch, ich arbeite in der Papierherstellung aber solche Ingenieure haben wir (glaube ich) nicht...

    AntwortenLöschen
  7. Omg, das Buch ist ja der Hammer! Sieht aber nicht so aus, als wäre es wirklich für Kinder gemacht, dafür scheint es etwas zu filigran zu sein.
    Habe es auf jeden Fall sofort auf meine Wunschliste bei Amazon gesetzt!

    AntwortenLöschen
  8. @ Kittynn

    Ich finde auch, das ist nichts für (kleine) Kinder. Mit meinem Großen würde ich es anschauen können, aber nicht mit meiner kleinen Bücherkillerin. Also habe ich die Anwesenheit dieses Buches meinen Kinder einfach mal verschwiegen und bewahre es – sozusagen heimlich – in meinem Büro auf ;-). Die Zeit wird kommen.

    AntwortenLöschen
  9. @ Hatteshus

    Das mit dem Ingenieur steht auf dem Klappentext (oder hinten?). Hab ich auch noch nicht gehört, aber es soll ja Sachen geben...

    AntwortenLöschen
  10. Das Pop-up Buch ist ja super Klasse!So eins hab ich noch nicht gesehen!
    :0)

    AntwortenLöschen
  11. Warst du mit deiner Freundin schon mal im Portugiesenviertel bummeln? Ich liebe dieses Viertel, nicht nur weil dort unser Lieblingsitaliener (siehe auf meinem Blog unter HH unsere Perle)ist, sondern auch nette kleine Läden. Nicht zu vergessen der kleine Trödelladen,in dem es immer was zu entdecken gibt.

    AntwortenLöschen
  12. Boah, was für ein tolles Buch! Und der Buchladen sieht sehr einladend aus (dabei hab ich doch eigentlich wirklich genug Bücher ...)

    Falkenried finde ich auch irgendwie befremdlich, wohnen möchte ich da nicht.

    LG von Caro

    AntwortenLöschen
  13. Geniales Buch. Habe gerade schon bei Amaz.... geklickt und gesehen, dass es davon noch meeehr gibt! Danke für den Tipp!
    LG, Bine

    AntwortenLöschen

Hallo ihr Lieben, schön, dass ihr auf meinem Blog zu Gast seid!

Ich freue mich wirklich über jeden eurer Kommentare!


Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z.B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.


Alles Liebe,
Susanne